👉 Was ist Active Sourcing

Wie funktioniert gutes Active Sourcing?

Gutes Active Sourcing hat sich zu einer fundamentalen Strategie in der modernen Personalbeschaffung entwickelt, um im War for Talents zu bestehen. Es beschreibt den proaktiven und zielgerichteten Ansatz, passive Kandidaten zu identifizieren und für offene Positionen zu gewinnen, anstatt auf aktive Bewerbungen zu warten. Im Kern geht es darum, gezielt nach den besten Talenten zu suchen, die oftmals nicht auf dem klassischen Arbeitsmarkt unterwegs sind und möglicherweise gar nicht auf eine Stellenausschreibung reagieren würden. Dieser Prozess erfordert ein tiefes Verständnis des Arbeitsmarktes, der relevanten Zielgruppen und der verwendeten Sourcing-Tools wie LinkedIn Recruiter oder Boolean Search. Ein erfolgreicher Sourcer agiert dabei wie ein Detektiv, der online nach den perfekten Kandidaten mit den passenden Skills und Berufserfahrungen sucht. Gutes Active Sourcing ist jedoch viel mehr als nur das Finden von Profilen; es umfasst die gesamte Candidate Experience von der ersten persönlichen Ansprache über den gesamten Bewerbungsprozess bis hin zur Einstellung. Durch den Aufbau einer Talent Pipeline schaffen sich Unternehmen langfristig einen strategischen Wettbewerbsvorteil und reduzieren ihre Time-to-Hire erheblich. Es ist eine Investition in die Zukunft, die eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Personalbeschaffung sicherstellt.

Die Grundlage: Strategische Vorbereitung und Zielgruppenanalyse

Bevor die erste Suchanfrage gestartet wird, ist eine umfassende strategische Vorbereitung der entscheidende Erfolgsfaktor für effektives Active Sourcing. Zunächst muss das Anforderungsprofil der zu besetzenden Stelle im Detail analysiert und verstanden werden, wobei neben den fachlichen Hard Skills auch die kulturellen Soft Skills eine zentrale Rolle spielen. Auf dieser Basis erfolgt eine tiefgehende Zielgruppenanalyse, um zu ermitteln, wo die idealen passiven Kandidaten zu finden sind: In welchen Branchen, Unternehmen oder Fachcommunities sind sie unterwegs? Welche Karrierepfade haben sie typischerweise durchlaufen? Die Entwicklung einer Sourcing-Strategie beinhaltet auch die Festlegung der relevanten Keywords und Suchbegriffe, die für die spätere Recherche genutzt werden. Diese Phase des Strategic Sourcings legt den Grundstein für alle folgenden Aktivitäten und stellt sicher, dass die Ressourcen zielgerichtet und effizient eingesetzt werden. Ohne ein klares Bild des Wunschkandidaten und seines beruflichen Umfelds gleicht die Suche der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen und führt selten zu qualitativ hochwertigen Ergebnissen. Die Vorbereitung ist somit das Fundament, auf dem der gesamte Recruiting-Erfolg aufbaut.

Der operative Prozess: Recherche, Ansprache und Beziehungsaufbau

Der operative Kern des Active Sourcings besteht aus einem dreistufigen Prozess: der systematischen Recherche, der persönlichen Ansprache und dem nachhaltigen Beziehungsaufbau. Die Recherche beginnt mit der Nutzung professioneller Sourcing-Tools wie LinkedIn Recruiter, jedoch geht ein versierter Sourcer weit darüber hinaus. Techniken wie die Boolean Search oder X-Ray Search ermöglichen es, auch in versteckten Datenbanken, auf GitHub, XING oder in Fachforen nach passenden Profilen zu suchen. Nach der Identifikation folgt die kritische Phase der persönlichen Ansprache. Die erste Nachricht muss individuell, wertschätzend und auf das Profil des Kandidaten zugeschnitten sein, um sich von massenhaften InMails zu unterscheiden und das Interesse des passiven Talents zu wecken. Es geht darum, einen echten Dialog anzustoßen und den Mehrwert einer potenziellen Zusammenarbeit aufzuzeigen. Der dritte Schritt ist der Beziehungsaufbau, auch Relationship Sourcing genannt. Selbst wenn ein Kandidat sofort ablehnt, wird der Kontakt in der Talent Pipeline gepflegt, denn Bedarfe und Lebenssituationen ändern sich. Eine herausragende Candidate Experience während des gesamten Prozesses stärkt zudem die Employer Brand und macht das Unternehmen auch für zukünftige Kandidaten attraktiver.